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Forschung zu reibungsoptimierten Metallen

Christian Greiner vom KIT mit ERC Consolidator Grant ausgezeichnet.

Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) untersucht Dr. Christian Greiner wie sich Metalle in Reibkontakten verhalten. Ziel seiner Arbeiten ist es durch die Reduzierung von Reibung und Verschleiß den Verbrauch an Energie und Rohstoffen zu verringern. Der Europäische Forschungsrat (European Research Council – ERC) hat Dr. Greiner nun mit einem Consolidator Grant ausgezeichnet und fördert ihn in den kommenden fünf Jahren mit zwei Millionen Euro.

Reibung und Verschleiß sind gemeinsam für ein Drittel der im Verkehr verbrauchten Energie verantwortlich und beeinflussen die Lebensdauer vieler Produkte entscheidend. Die Entwicklung reibungsoptimierter Metalllegierungen ist deshalb zwingend erforderlich um Energie und Rohstoffen einzusparen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen untersuchen Dr. Christian Greiner und seine Arbeitsgruppe wie sich die Mikrostruktur von Werkstoffen durch eine sogenannte tribologische Beanspruchung ändert. Diese tritt dann auf, wenn Bauteile in Kontakt miteinander stehen und sich relativ zueinander bewegen. Das Institut für Angewandte Materialien (IAM) und das MikroTribologie Centrum µTC, eine gemeinsame Initiative des KIT und des Fraunhofer Instituts für Werkstoffmechanik IWM, bieten Dr. Greiner dabei das ideale Umfeld. Im vom ERC geförderten Projekt TriboKey (Deformation Mechanisms are the Key to Understanding and Tayloring Tribological Behaviour) werden für verschiedene Legierungen die Verformungsprozesse unter einer Reibbelastung und die dadurch hervorgerufenen strukturellen Änderungen im Inneren der Metalle untersucht. Die Forscher um Dr. Greiner werden dazu in einem einmaligen Ansatz Reibexperimente mit Methoden der zerstörungsfreien Prüfung sowie mit Data Science-Algorithmen und hochauflösender Elektronenmikroskopie koppeln. Ziel des Projekts ist es, Leitlinien zur Entwicklung von Materialien mit maßgeschneidertem Reib- und Verschleißverhalten aufzustellen.

Christian Greiner forscht seit 2010 am KIT. Seit 2013 leitet er die Emmy Noether-Forschungsgruppe „Materials Tribology – Materialien unter tribologischer Belastung“ am IAM-CMS. 2015 erhielt er den Status „KIT Associate Fellow“ für herausragende Nachwuchswissenschaftler. Ausgezeichnet wurde er unter anderem 2015 mit dem Masing-Gedächtnispreis der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM)  sowie 2014 mit dem Lecturer Award der Federation of European Materials Societies (FEMS).

Der ERC Consolidator Grant 2017

Mit dem Consolidator Grant fördert der Europäische Foschungsrat Projekte herausragender Wissenschaftler, deren Promotion sieben bis zwölf Jahre zurückliegt und deren eigene unabhängige Arbeitsgruppe sich in der Konsolidierungsphase befindet. In der Ausschreibungsrunde 2017 hat der ERC Consolidator Grants für 329 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 630 Millionen Euro vergeben; eingegangen waren 2 539 Anträge. Die Bewilligungsquote beträgt damit 13 Prozent.

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 26 000 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

 

 



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